Textile Exchange (früher Organic Exchange)

Mai 3rd, 2014

organic exchange

Übersicht

Textile Exchange hat mehrere Siegel herausgebracht, unter anderem Organic Content Standard 100 und Organic Content Standard Blended. Dabei bezieht sich das Siegel nur auf die Verwendung von organischen Materialien, reguliert aber weder den Einsatz von Pestiziden noch enthält es soziale Kriterien. Auch auf ressourcensparende Produktion wird nicht geachtet. Die komplette Herstellungskette wird überprüft, um allerdings das „Blended“-Siegel zu bekommen genügt es 5% organische Rohstoffe zu verwenden. Das Siegel richtet sich auch an Unternehmen, die sich in der Umstellung zu vermehrt organischen Rohstoffen befinden. Kleidung von C&A, H&M, sowie Puma und Nike ist beispielsweise mit dem Siegel ausgezeichnet.

Ziele

Ziel ist eine Erhöhung der organischen landwirtschaftlichen Flächen für Faserherstellung von 50% pro Jahr. Textile Exchange will Marktkräfte katalysieren um ökologische, soziale und ökonomische Erfolge durch die Erweiterung der organischen Faserherstellung zu erreichen. Dabei bezieht sich Textile Exchange ausschließlich auf den organischen Anbau von Baumwolle für die Kleidungsproduktion, deckt jedoch nicht ab, nach welchen Kriterien diese weiter verarbeitet wird.

Entstehungsgeschichte

Gegründet wurde Textile Exchange im Jahr 2002 als gemeinnützige Organisation, um die Produktion und Verwendung von organisch angebauter Baumwolle zu erhöhen. Dabei sieht sich Textile Exchange als Vermittler zwischen Farmern, großen Bekleidungsproduzenten, Verkäufern und deren Geschäftspartner.

Der erste Organic Exchange Standard wurde 2004 entwickelt, 2007 überarbeitet und entsprach dem damaligen OE Blended Standard. Im gleichen Jahr wurde der OE 100 Standard entwickelt. 2008 wurden beide Standards überarbeitet (Version 1.3). Ein allgemeines Siegel für alle organischen Textilien (Organic Content Standard) wurde 2008 entwickelt und seit 2014 gibt es das Organic 100 content standard Siegel sowie das organic blended content standard Siegel, um nicht nur Baumwolle sondern alle organischen Materialien zu berücksichtigen.

 

Struktur

Textile Exchange besteht sich aus einem 26-köpfigen Team und einem 15-köpfigen Aufsichtsrat. Textile Exchange ist eine NGO und Non-Profit-Organisation. Mitgliedschaften sind möglich für Unternehmen, produzierende Kooperativen und Farmen.

 

Kriterien

Der OCS Standard gilt für Produkte mit 5-100% organischen Materialien. Es wird der prozentuale Anteil der organischen Materialien „Contains x% organically grown material“ gekenntzeichnet. Der Standard gilt nicht nur für Baumwolle, sondern für alle organischen Materialien und bezieht sich auf die komplette Herstellungskette.

Der Standard sichert ab, dass die hinzugefügten Fasern aus organischen Materialien bestehen. Er stellt unabhängig über eine dritte Instanz die Qualitätssicherung entlang der Lieferkette mit Maßnahmen zur Nachverfolgung sicher. Somit wird gewährleistet, dass in einem Endprodukt tatsächlich das ökologische Material enthalten ist, das vom Auftraggeber verlangt wurde.

Der OCS enthält nicht die Zertifizierung des Rohmaterials und er behandelt keine sozialen oder ökologischen Aspekte der Lieferkette. Die alten TE-Standards werden in den OCS übergehen.

Textile Exchange beinhaltet zwei unterschiedliche Standards, den „Organic Content Standard 100“ und den „Organic Content Standard Blended“. Allgemeine Kriterien für die OCS Standards:

  1. Verwendung von zertifizierter Bio-Baumwolle
  2. Klare Kennzeichnung der Baumwolle während des kompletten Produktionsprozesses
  3. Separate Lagerung der Baumwolle
  4. Dokumentation aller Produktionsprozesse
  5. Überprüfung der gesamten Produktion durch unabhängige Zertifizierungsorganisation

„OCS 100 Standard“: Der Anwendungsbereich des Standards umfasst alle Operationen innerhalb der Textilfabrikation. Bei dem OCS100 Standard handelt es sich um einen freiwilligen Standard für die Rückverfolgung und Dokumentation des Einkaufs, Abwicklung und die Nutzung von 100% zertifizierter organischer Fasern für Textilwaren. Es beschränkt sich dabei nicht nur auf Baumwolle. Außerdem darf für die Textilwaren innerhalb des Standards ein Anteil von maximal 5% anderer Materialien verwendet werden (Bsp. Bambus, jedoch keine konventionelle Baumwolle). Die Verwendung anderer Materialien wird entsprechend gekennzeichnet („Contains X% organically grown cotton“ im Gegensatz zu „Contains 100% organically grown cotton“). Der Standard soll Konsumenten versichern, dass die organischen Baumwollprodukte zu 100% aus zertifiziertem Anbau stammen. Der Standard kann für einzelne Komponenten des Produktes gelten, muss dann aber als solches gekennzeichnet werden.

„OCS Blended Standard“:„Blended“ bedeutet, dass für die Produktion eine Mischung aus organisch angebauter und konventioneller Baumwolle verwendet wird. Der OCS Blended Standard legt einen Mindestanteil von 5% an organisch angebauten Materialien fest. Die restlichen 95% dürfen sowohl konventionelle Baumwolle als auch synthetische Fabrikate beinhalten. Ebenso wie der OCS 100 Standard umfasst der OCS Blended Standard alle Operationen innerhalb der Textilfabrikation, die Überprüfungskriterien und Kennzeichnungspflichten der Firmen bleiben die gleichen. Der Prozentsatz der verwendeten organisch angebauten Baumwolle muss bei dem Endprodukt ausgewiesen werden („Made with X% organically grown cotton“).

 

Um bestehende Zertifizierungsprozesse zu harmonisieren, anerkennt Textile Exchange außerdem mehrere Standards, die ihre eigenen Kriterien entsprechen oder diese übersteigen (Bsp. GOTS).

 

Kinderarbeit

Keine Sozialstandards.

Entlohnung

Keine Sozialstandards.

Soziale Absicherung

Keine Sozialstandards..

Mitspracherechte im Unternehmen

Keine Sozialstandards.

Arbeitszeiten

Keine Sozialstandards.

Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz

Keine Sozialstandards.

Umweltfreundliche Produktion

  • OE 100 Standard: 100 % kbA-Baumwolle
  • OE Blended Standard: mind. 5 % kbA-Baumwolle
  • Organic-in-conversion: Anbau in Umstellungsphase

Kontrolle und Transparenz

Die Verwendung von organisch angebauter Baumwolle muss bei beiden Standards von einem unabhängigen, lizenzierten Zertifizierer bei allen Produktionsprozessen überprüft werden.

 

Quelle

http://www.organicexchange.org/standards.php