Umweltfreundliche Produktion

Mai 2nd, 2014

Kriterien-Umwelt

Bluesign

Der bluesign®-Standard greift das Problem an den Wurzeln an. Statt einfach nur das fertige Produkt zu testen, werden alle Inhaltsstoffe wie Rohmaterialien, Wasser, Energiequellen mit einem hochentwickelten „Input Stream Management System“ analysiert. Alles, was in die Produktion gelangt oder diese bestimmt, wird geprüft. Damit wird schon vor Beginn des Herstellungsprozesses die Verwendung von umweltbelastenden Substanzen ausgeschlossen.

Alle Inhaltsstoffe werden basierend auf ihren toxikologischen und ökologischen Eigenschaften und Risiken klassifiziert. Ausführliche Risikoanalysen stehen hinter den dafür zugrunde liegenden Grenzwerten. Bei dieser Analyse werden die fünf Grundprinzipien des bluesign®-Standards mit eingeschlossen, sodass Produkte, welche die strengen bluesign®-Kriterien erfüllen, für Mensch und Umwelt ungefährlich sind.

BSCI

Hinsichtlich Abfallbewirtschaftung, Umgang mit Chemikalien und anderen gefährlichen Stoffen, ihrer Entsorgung, Emissionen und Abwasserbehandlung wird auf die gesetzlichen Bestimmungen des jeweiligen Landes verwiesen, welche eingehalten oder übertroffen werden müssen.

Fair Trade (FLO)

Die Produzentenorganisationen garantieren, dass ihre Mitglieder Umweltschutz in die Verwaltung ihrer Produktionsstätte integrieren. Dabei soll das Ziel eines nachhaltigen Ausgleichs zwischen Profiterwirtschaftung und Umweltschutz durch den Einsatz verschiedener Anbau- und Produktionstechniken ermöglicht werden.

Von den Produzenten und den Rohstoffzulieferern werden insbesondere gefordert:

  • Die Minimierung des Energieverbrauches, insbesondere nicht erneuerbarer Energien
  • Die kontinuierliche Reduktion von Chemikalien im Anbau
  • Das Recyceln sowie eine adäquate Entsorgung von Abfällen
  • Die Erhaltung der Struktur und der Fruchtbarkeit des Bodens
  • Die Vermeidung des Einsatzes von Feuer zum Nachteil des ökologischen Systems.
  • Der vollständige Verzicht auf gentechnisch veränderte Organismen (OVG)

Die Organisation ist zur ständigen Kontrolle und Evaluierung der Aktivitäten ihrer Mitglieder aufgerufen.

Fair Wear Foundation (FWF)

FWF ist ein Sozialstandard.

Global Organic Textile Standard (GOTS)

Alle involvierten Akteure benötigen eine schriftliche Umweltpolitik,welche die folgenden Punkte beinhalten sollte:

  • Verantwortlicher
  • Prozesse zur Minderung von Abfällen und Abwasser
  • Prozesse zur Kontrolle von Abfällen und Abwasser
  • Prozesse zur Rückverfolgung im Falle von Abfall- und Schadstoffbelastung
  • Dokumentation von Trainingseinheiten für Angestellte zu den Themen „nachhaltige Nutzung von Wasser und Energie“ und „Minimaler Chemieeinsatz und Entsorgung von Chemikalien“
  • Prozesse zur Verbesserung der Unternehmensaktivitäten entsprechen der Umweltpolitik
  • Dokumentation von allen verwendeten Chemikalien, Wasserverbrauch, Energieverbrauch und Abwasseraufbereitung.

Für alle Schritte entlang der Wertschöpfungsketten gibt es jeweils eine Chemikalienliste, die vorschreibt welche Chemikalien nicht verwendet werden dürfen (GOTS 2.3.1.).

Der Standard beinhaltet spezifische Vorschriften zur Abwasseraufbereitung.

GOTS beinhaltet keine Kriterien zum Anbau von ökologischer Baumwolle, jedoch schreibt er vor, dass jegliche verwendete Baumwolle zu mind. 95 % aus ökologischem Anbau stammen muss und dem IFOAM (International Federation of Organic Agriculture Movement) Basic Standard entsprechen muss.

Naturland

Für die Erzeugung der Materialien müssen die Richtlinien zur Erzeugung eingehalten werden, die strenge Vorgaben beinhalten über Einsatz von Düngemittel, über Schädlingsbekämpfung, Herkunft des Saatguts etc. Genaueres findet sich in den Richtlinien zur Erzeugung.

Der Anteil an Naturfasern am Endprodukt muss mindestens 95% betragen. Eine Auslobung „in Umstellung“ ist für Naturland Textilien nicht möglich.

Es gelten strenge Auflagen, was die Materialien und ihre Verarbeitung anbelangt. So dürfen PVC/PU und Nickel nicht verwendet werden, Metalle müssen chrom- und nickelfrei sein, auch bioakkumulierende und nicht biologisch abbaubare Stoffe sind nicht zugelassen; generell unzulässig sind bei der Verarbeitung alle Subtanzen und Zubereitungen, die nach anerkannter internationaler oder nationaler Gesetzgebung verboten sind, dazu gehören etwa Schwermetalle und Azofarbstoffe. Außerdem müssen alle eingesetzten Substanzen und Zubereitungen bestimmten Vorgaben zur Toxikologie und Abbaubarkeit/ Eliminierbarkeit entsprechen.

Die Verarbeitungsbetriebe verfügen über schriftlich festgelegte Verfahren und Maßnahmen bezüglich Umweltschutz, etwa zur Minimierung und Überwachung von Abfall- und Umweltbelastungen.
Genaue Informationen finden sich unter http://www.naturland.de/unsere_richtlinien.html .

Hautverträglichkeit:

Es findet regelmäßig eine Schadstoffüberprüfung statt. Diese beinhaltet Rückstandsanalysen von Stichproben aus der laufenden Produktion. Die Anzahl der Stichproben pro Jahr ist abhängig vom Umfang der Produktion entsprechend den Vorgaben von Naturland. Die Proben können je nach Verarbeitungsstufe aus dem Wareneingang oder der fertigen Ware entnommen werden.

Es gibt bestimmte Grenzwerte über Rückständen in Öko-Textilien bzw. weiteren Bestandteilen und Accessoires. Auch diese lassen sich nachlesen in den Richtlinien.

ÖkoTex 100

Schadstoffprüfung: Öko-Tex 100 hat einen verbindlichen Prüfkatalog, der jedes Jahr dem „aktuellen Stand der Gesetzgebung und Forschung angepasst“ wird. Der Katalog umfasst:

  • gesetzlich verbotene Substanzen wie krebserregende Farbstoffe
  • gesetzlich reglementierte Stoffe wie Formaldehyd, Weichmacher, Schwermetalle oder Pentachlorphenol
  • nach derzeitigem Wissensstand gesundheitlich bedenkliche, jedoch noch nicht gesetzlich reglementierte oder verbotene Substanzen wie Pestizide, allergisierende Farbstoffe oder zinnorganische Verbindungen
  • Parameter wie Farbechtheiten und ein hautfreundlicher pH-Wert, die der Gesundheitsvorsorge des Verbrauchers dienen

Eine komplette Übersicht mit den Grenzwerten findet man hier. Die Testmethoden zur Schadstoffüberprüfung sind im „Öko-Tex 200 – Prüfverfahren“ festgeschrieben. Die Prüfverfahren orientieren sich teilweise an die von der ISO (International Organisation for Standardization) vorgegebenen Richtwerte.

Zum Ökologischer Anbau befinden sich keine konkreten Angaben in den Standarddokumenten. Das liegt daran, dass Öko-Tex Standard 100 ein weltweit einheitliches Prüf- und Zertifizierungssystem für textile Roh-, Zwischen- und Endprodukte aller Verarbeitungsstufen ist und sich die angewandten Kriterien ausschließlich auf Produkteigenschaften beziehen. Beim Öko-Tex Standard 1000 hingegen bezieht sich das Zertifizierungssystem entlang der textilen Kette.

Textile Exchange (TE)

  • OE 100 Standard: 100 % kbA-Baumwolle
  • OE Blended Standard: mind. 5 % kbA-Baumwolle
  • Organic-in-conversion: Anbau in Umstellungsphase

Social Accountability International (SAI)

Der SA 8000 ist ausschließlich ein Sozialstandard.

World Fair Trade Association (WFTO)

Organisationen, welche Fair Trade-Produkte produzieren, maximieren den Gebrauch von Rohmaterial aus nachhaltigen Quellen in ihrem Sortiment und kaufen wenn möglich lokal ein. Sie gebrauchen Produktionstechnologien, die eine Reduktion des Energieverbrauchs anstreben und wenn möglich erneuerbare Energien nutzen um die Treibhausgasemissionen zu verringern. Sie streben eine Reduktion des Einflusses ihres Abfalls auf die Umwelt an. Hersteller landwirtschaftlicher Fair Trade-Produkte minimieren ihren Umwelteinfluss, indem sie, wenn möglich, biologische oder pestizidarme Produktionsmethoden nutzen.

Käufer und Importeure von Fair Trade Produkten kaufen vorzugsweise Produkte aus Rohmaterialien, die aus nachhaltig bewirtschafteten Quellen stammen und haben insgesamt die geringsten Auswirkungen auf die Umwelt.

Alle Organisationen nutzen so weit wie möglich recyceltes oder biologisch abbaubares Verpackungsmaterial. Alle Güter werden wenn möglich mit dem Schiff transportiert.